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Radverkehrskonzept für Herzogenaurach

Die Stadt Herzogenaurach hat sich als Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft fahrrad-freundliche Kommunen in Bayern e.V. (AGFK Bayern) das Ziel gesetzt, den Radverkehrsanteil deutlich zu steigern

Vor diesem Hintergrund hat die Stadt Herzogenaurach ein Radverkehrskonzept erstellen lassen, das aufbauend auf dem vorhandenen Radwegenetz als Grundlage für die zukünftige Entwicklung des Radverkehrs in Herzogenaurach dienen soll.

Der Startschuss für die Projektarbeit fiel am Donnerstag, den 28. Juli 2022, mit einer verwaltungsinternen Auftaktveranstaltung sowie der anschließenden Vorstellung des beauftragten Planungsbüros VAR+ aus Darmstadt im Planungs- und Umweltausschuss.

Das Planungsbüro begann mit der Datenerfassung, führte Netzbefahrungen durch und erstellte eine Bestandsanalyse. Unter mehrfacher Einbindung eines begleitenden Arbeitskreises (AG Rad) und der Öffentlichkeit (zwei öffentliche Workshops) wurde im Anschluss ein „Klassifiziertes Radverkehrsnetz“ (RVN) mit den Klassifizierungsstufen „Pendlerrouten“, „Basisrouten“ und „Verdichtungsnetz“ entwickelt. Auch die Bevölkerung war aufgerufen, ihre Ideen, Anregungen und auch Kritik in einer INKA-Online Bürgerbeteiligung in der Zeit vom 1. April 2023 bis 31. Mai 2023 einzubringen. Die Rückmeldungen aus den verschiedenen Beteiligungen wurden vom Planungsbüro gesammelt und bewertet und flossen in unterschiedlichem Umfang in die Maßnahmenplanung mit ein.

Als Ergebnis entstand ein umfassendes Maßnahmenkataster. Die einzelnen Maßnahmendatenblätter erläutern und verorten jede Maßnahme detailliert, zeigen u. a. eine Priorisierung der einzelnen Maßnahmen und enthalten Empfehlungen für deren Umsetzung.

Am 18. Juni 2024 war es dann endlich so weit. Im Planungsausschuss stellte VAR+ das fertige Radverkehrskonzept für Herzogenaurach vor und übergab den Abschlussbericht inklusive Maßnahmenkataster.

Der Stadtrat nahm diesen am 25. Juni 2024 zur Kenntnis und stimmte der sukzessiven Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen unter dem Vorbehalt der Mit­telbereitstellung und erforderlicher Einzelbeschlüsse in den jeweils zuständigen Gremien zu.

Weitere Informationen zum Radverkehrskonzept

Das beauftragte Planungsbüro VAR+ hat ein „Klassifiziertes Radverkehrsnetz“ (RVN) mit den Klassifizierungsstufen „Pendlerrouten“, „Basisrouten“ und „Verdichtungsnetz“ erstellt und die taktgebenden Radschnellverbindung eingebunden. Nach Abstimmung der Strecken für das geplante Radverkehrsnetz Herzogenaurach wurden Handlungsbedarfe identifiziert, Maßnahmen entwickelt und Lücken im Netz ermittelt.

Die unterschiedlichen Klassifizierungsstufen ermöglichen die radverkehrliche Planung für Menschen, die ganz verschiedene Bedürfnisse an Infrastruktur haben. Wer täglich mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren möchte, wünscht sich direkte, sicher und zügig befahrbare Strecken. Verkehrserfahrene Nutzer kommen mit Situationen zurecht, die zum Beispiel Schulkindern nicht zugemutet werden können. Für Schülerinnen und Schüler kann mit Hilfe der Basisrouten ein Netz geschaffen werden, das in erster Linie auf Sicherheit und Fahrkomfort setzt. Das Basisnetz ist damit auch für den Einkaufsverkehr per Fahrrad bestens geeignet.

Das Verdichtungsnetz besteht aus Wegen im Grünen oder abseits der stark frequentierten Strecken und kann beispielsweise für den von der Arbeit nach Hause radelnden Menschen ein schönes Angebot sein, entspannt und dafür langsamer als auf Pendlerrouten das Radfahren zu genießen.
Radverkehr bietet Allen die Chance, Bewegung und Aufenthalt an der frischen Luft in den Alltag zu integrieren, dabei Geld zu sparen (mitunter sogar Zeit) und letztendlich Lebensqualität zu gewinnen. Dies trifft besonders zu, wenn die Förderung des Radverkehrs nicht zu Lasten des Fußverkehrs geht.

Im Lauf der Projektbearbeitung waren alle Bürgerinnen und Bürger zur Beteiligung an der Erstellung des Radverkehrskonzeptes aufgerufen. In mehreren Workshops konnten Ideen, Anregungen und Kritik den Planern direkt mitgeteilt werden. Zudem war es anhand einer interaktiven Online-Karte möglich, Verbesserungsvorschläge und Kommentare zu den ersten Planungsständen abzugeben (INKA-Online Bürgerbeteiligung). Die Ergebnisse aus diesen Beteiligungsmöglichkeiten halfen dem Team von VAR+, die unterschiedlichen Interessen der Nutzergruppen bei der Erstellung des Radverkehrskonzeptes zu berücksichtigen.

Die Erstellung des Radverkehrskonzepts wurde zudem von der „Arbeitsgruppe Rad Herzogenaurach“ (AG Rad) begleitet, welche aus Mitarbeitern der Verwaltung, Mitgliedern der ehrenamtlichen Agenda-Gruppe zum Radwegeausbau, Fraktionsvertretern des Stadtrates sowie weiteren Institutionen und Vereinen besteht.

Rückblick

1. Bürger-Workshop am 24. November 2022

Herr Petry vom begleitenden Büro VAR+ stellte die Bestandssituation dar und zeigte Problemstellen auf. Dabei wurden unterschiedliche Führungsformen thematisiert. Erste mittelfristige Maßnahmenvorschläge und mögliche Lückenschlüsse wurden erläutert. Auch das Thema Fahrradparken wurde angesprochen.

An folgenden Stellwänden wurde gearbeitet und Anmerkungen angebracht, die im Nachgang aufbereitet, analysiert und in der weiteren Planung berücksichtigt werden:

Stellwand I – Achsen im Radverkehersnetz / Netzstruktur
- Anmerkung: Nebenstraßen sind wichtig, Radfahrer fahren dort sicherer.

Stellwand II  - Radverkehrsnetz / Radschnellverbindung / Kernstadt
- Vorschläge für Schleichwege und fehlende Verbindungen, die möglicherweise noch ins Netz integriert werden sollten.

Stellwand III - Schul- und Einkaufswege
- Das Radparken an Einkaufseinrichtungen ist mangelhaft (insbesondere für Räder mit Anhängern).
- Aufzeigen von Gefahrenstellen und fehlender Verbindungen für den Schul- und Freizeitverkehr.

Stellwand IV -Gefahrenpunkte
- Schwerpunktmäßig sind Gefahrenstellen im Außenraum und an Knotenpunkten vorhanden.